Donnerstag, 31. August 2017

Stockholm Teil 2 - Die Fassaden und dahinter

Die Schönheiten von außen, innen, oben und unten!

Wie das im Urlaub eben manchmal so ist, hatte ich nicht nur Sonnenschein-Wetter, sondern auch Wind und Regen und häufig hat es innerhalb von fünf Minuten gewechselt. Aber das schlechte Wetter habe ich für Indoor-Tourismus genutzt.
Mehr über meine Outdoor-Touren gibt es im ersten Teil des Stockholm Reiseblogs.

Der Blick über das Wasser vom Rathaus aus


Das "Innen"

Ihr wisst alle, ich liebe Bibliotheken - darum gehört natürlich auch in Stockholm eine auf mein Programm. Und zwar war ich in Vasastan in der Stadsbibliotek. Gut, so vom Hocker hat sie mich nicht gehaut, aber schön war sie trotzdem.

Die Stadtbibliothek von Stockholm


Die Vasa - Das über 300 Jahre alte Schiff
Ein Modell der Vasa
Das wohl berühmteste Museum in Stockholm ist das Vasamuseet. Wir waren 10 Minuten bevor es geöffnet hat dort und sind trotzdem Schlange gestanden. Aber es zahlt sich aus!
In diesem Museum steht die Vasa, ein Schiff, das vor über 300 Jahren gesunken ist und zwar bei der ersten Fahrt direkt noch im Hafen. Das Schiff ist so gut wie komplett herhalten, genauso alles, was mit an Bord war (inklusive der Skelette der Seemänner, die bei dem Unglück ums Leben gekommen sind). Ich bin nicht so der Schiff-Fan und trotzdem, kaum habe ich das Museum (das eigentlich mehr eine Lagerhalle ist) betreten, blieb mir der Atem weg. Das über 52 m lange Schiff ist wirklich beeindruckend und es wirkt so gigantisch!!

Das "Außen"

Ein "Vorgebäude" des China Pavillons
Okay, ja, es gehört auch ein bisschen zum Innen, immerhin habe ich mir ein völlig unnötiges Ticket für den China Pavillon gekauft, aber eigentlich war es mehr von außen: Das Schloss Drottningholm mit dem umliegenden Schlosspark und dem China Pavillon, der von außen wirklich wunderschön ist, aber von Innen einfach ... ich sag's wie es ist, ich fand es fad. Die Ausstellung der wenigen, alten Möbel und chinesischen Kunst ist ... In fünf Minuten hatte ich alles gesehen und mit Audio Guide gehört, was für mich interessant war.

Die vielen Gänse bei Drottningholm
Darum mehr das "Außen". Wunderschöner Blick auf den Palast, herrliche Spazierwege durch den Wald, aber Achtung: Alles voller Gänsekot! Die Gänsescharen waren wirklich der Wahnsinn, so viele! Ich glaub, ich hab in meinem Leben davor noch nie so viele Vögel gesehen!
Das Schloss selbst hat mich als Österreicherin nicht so beeindruckt - Es sieht aus, wie eine Nachmache von Schönbrunn.

Schloss Drottningholm

Das "Unten"

Im Mittelaltermuseum
Und wieder ist es auch ein "Innen" - das Medletidmuseet, das Mittelaltermuseum, ist gratis zugänglich und jedem, der nach Stockholm geht, rate ich, es zu besuchen - aber bitte vor dem Vasa-Museet. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Dort steht auch ein Schiff, aber es ist Mini und heruntergekommen im Vergleich zur Vasa. Ja, die ehemaligen Seefahrer bzw. Wikinger-Völker sind voller Boote.
Die Reste der originalen
Stadtmauer von Stockholm
Das Museum hat aber nicht nur das Schiff zu bieten. Es zeigt die ursprünglich verschüttet, aber eben jetzt unterirdisch erhaltene, originale Stadtmauer! Das fand ich schon recht cool.
Man ist zwar schnell durch, aber es zahlt sich aus. Und wer sich wirklich für das Mittelalter in Schweden interessiert, für den gibt es gefühlt tausende Info-Tafeln.

Das "Oben"

Der Blick durch die Rathaus-Bögen auf die Touristenmassen
und auf das Ufer von Södermalms
Das Stockholmer Rathaus ist wirklich schön anzusehen, das alte Backsteingemäuer ist mit Efeu überzeugen und der Blick nach Södermalms könnte bei guter Sicht nicht schöner sein. Kein Wunder, dass am Samstag mehr als 10 Hochzeiten hier stattgefunden haben.
Wir haben das Rathaus selbst nicht besichtigt, aber das schönste am Rathaus schon - nämlich den Turm, von dem man einen wunderschönen Ausblick auf Gamla Stan, die Altsstadt, hat.
Der auf 35 Minuten beschränkte Besuch des"Tornmuseet"s zahlt sich aus, aber auch hier muss man früh genug dran sein - Alle Touren sind immer voll ausgebucht!
Mit dieser wunderschönen Erinnerung an den Ausblick von oben auf Stockholm, beende ich meinen Reiseblog zu diesem Kurzurlaub.

Gamla Stan - die Altstadt von Stockholm - von oben

Und zum Abschluss

Wenn Du gerne liest (und das tust Du, denn sonst wärst Du nicht so weit gekommen), besuch doch auch meine Website viola.semper.at - dort tauchen immer wieder von meinen Reisen inspirierte Texte auf.

Donnerstag, 24. August 2017

Stockholm Teil 1 - Spazieren, Flanieren, Beobachten

8 Inseln, 5 Parks, 3 Museen und unzählige wunderschöne Aussichten

Auch an grauen Tagen hat das Licht in Stockholm etwas ganz Eigenes ...

Eine Woche lang hatte ich die Möglichkeit, mir die Hauptstadt Schwedens, Stockholm, anzusehen. Da mein Urlaub dieses Jahr schon mehr als überstrapaziert war, hieß das zwar, dass ich mich nicht voll auf das Touristenprogramm stürzen konnte, aber auch als Teilzeit-Tourist schafft man es Stockholm in einer Woche zu erleben.



Hier kommt der erste Teil, der gefüllt ist mit den ganzen Spaziergang-Routen, die ich zurückgelegt habe. Im zweiten Teil folgen die Museen, alles, was ich mir von Innen angeschaut habe, sowie der Ausflug nach Drottningholm.

Eine kleine Zeitreise

Ein bisschen Grün in Gamla Stan
Stockholm ist eine geschichtsträchtige Stadt. Vor allem das Mittelalter verschlägt einem den Atem, wenn man gemütlich durch Gamla Stan, die Altstadt, spaziert. Die bunten Häuser, die engen Gässchen - es versetzt einen in eine andere Zeit - wären da nicht die vielen Touristen, Touristenläden, Touristenshops, Touristenführungen, ...
Am Rande der Altstadt befindet sich auch das Königliche Schloss, Kungliga Slottet, das auf jeden Fall einen Blick, ein Foto oder vielleicht sogar eine Besichtigung wert ist - letzteres habe ich jedoch nicht selbst überprüft.
Inmitten der Altstadt befindet sich außerdem die Tyska Kyrkan, die Deutsche Kirche, die von Innen und von Außen ein Blickfang ist.

Das Innere der Tyska Kyrkan

Das Hase bei der Maria Magdalena Kyrkan
Der Weg auf die Klippen
am Nordufer von
Södermalms
Apropos Kirchen, auf der Insel Södermalm, sollte man auf jeden Fall die Maria Magdalena Kyrken besuchen. Der umliegende Park, der eigentlich ein Friedhof ist, hält nämlich einiges an Überraschungen bereit: Ein kleiner Hase wohnt dort. Gut, eigentlich ist es ein großer Hase. Vielleicht gibt es auch mehr, ich habe aber nur einen gesehen.
Wer also schon seinen Ausflug nach Södermalm plant, sollte auf jeden Fall die Klippen im Norden hochsteigen. Von dort oben hat man einen atemberaubenden Ausblick auf Stockholms Rathaus, das Stadshus, und die ganze Wasserfront.


Das Rathaus vom anderen Ufer


Das Grüne in der großen Stadt

800.000 Stockholm-Bewohnerinnen und Bewohner genießen die Tatsache, dass 40 % des Stadtgebiets Parks und Grünflächen sind. Und ich genoss das auch sehr. Von den 14 Inseln der Innenstadt, bzw. den mehr als 30.000 Inseln des Stockholmer Schärengebiets konnte ich nur 8 besuchen.
Auf der kleinen Insel Skeppsholmen steht das Museum für Moderne Kunst (Moderna Museet). Auch wenn ich es nicht besichtigte - ich konnte die bunten Kunstwerke davor bewundern. Diese Insel zahlt sich auf jeden Fall für einen Spaziergang aus, denn von den großen Felsen hat man einen wunderschönen Blick über das Wasser auf die anderen Inseln.

Der Blick von Skeppsholmen auf den Vergnügungspark Gröna Lund


Der Vogelteich auf  Djurgården
Um einiges größer ist die Insel Djurgården. Auf dieser befindet sich das berühmte Vasamuseet (mehr dazu im nächsten Blogeintrag), das Nordisk Museet, das Freiluftmuseum Skansen, der Vergnügungspark Gröna Lund, und das ABBA - Museum. Lässt man aber all das hinter sich, befindet man sich in einem wunderschönen Eichenwald. Hier hat der Malerprinz Eugen in seiner Waldermarsudde gemalt. Hier gibt es wunderschöne Blumenfelder, zwischen denen man im Rosendals Trädgårdskafe einen Snack oder eine Erfrischung zwischendurch zu sich nehmen kann. Gleich daneben befindet sich das Lustschlösschen Rosendals slott. Und wer noch weiter spaziert, genießt wunderschöne Natur mit Blicken über das Wasser.
Das Rosendals Slott
Die Schäreninsel Fjäderholmarna
Wer es noch idyllischer oder uriger möchte, nimmt das Schiff auf die Schäreninsel Fjäderholmarna. Aber - blöd gelaufen - diese Mini-Insel, die man in 10 Minuten umrundet hat, hat nicht nur mich angelockt, sondern auch alle anderen Touristen. Ich war an einem Sonntag dort - kein Wunder also, dass sie komplett überfüllt war. Die Preise in den wenigen Restaurants sind dementsprechend überteuert und ob sich das dann wirklich lohnt ist eine andere Frage.
Zu guter Letzt war ich im Nackareservatet spazieren, einem Naturpark im südlichen Stockholm unterwegs. Hier gibt es Kinderwagen-taugliche Wege, echte Wanderstrecken und einen Golfplatz, der so perfekt in die Natur eingebaut ist, dass man ihn glücklicherweise nicht als solchen erkennt, wenn man nicht ganz genau hinsieht.
Das Nacka-Reservat
In jedem Fall findet man in Stockholm wunderschöne Orte zum Spazieren Gehen und magische Fotomotive, über das immer blau glänzende Wasser blickend.

Der nächste Teil meiner Stockholm-Reise folgt so bald wie möglich!

Und zum Abschluss

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Dienstag, 1. August 2017

Bosten Teil 2 - ein bisschen Kultur, ein bisschen Geschichte

Alte Häuser und neues Wissen - In Boston und Cambridge gibt es viel zu sehen

Im ersten Teil meines Boston Reiseblogs habe ich mich auf meine Inspirationsquellen und Schreiborte konzentriert. Nun - mit endlos langer Verspätung - geht es um das etwas klassischere Touristenprogramm in Boston.

Hoch im Norden, oder eigentlich nicht: North End!

Impression aus North End
Nachdem ich - immer wieder mit kurzen Schreibpausen - den Harbour Walk nach Norden entlang spaziert war, ging es durchs North End Viertel.
Im Gegensatz zur Hochhäuser geprägten Innenstadt, die ich so gut es ging vermieden habe, ist North End überschaubar, mit engen Gassen und super süß verwinkelt. Diese ehemalig reine Wohngegend hatte sich rund um den North Square - mit Kirche und Markt - etabliert. Immer wieder wurde das Viertel neu besiedelt. So waren um 1850 die Iren die größte ethnische Gruppe in North End. In dieser Zeit wurde auch Back Bay erst aufgeschüttet, welches gemeinsam mit Beacon Hill zur schönen Reichengegend wurde, während North End in Armut versank. Um 1900 verwandelte sich das Viertel von der Iren-Zentrale in das Judenquartier. Seit 1930 übernahmen eingewanderte Italiener das Viertel und verwandelte es in Little Italy von Boston.
Old North Church
Das Paul Revere House, erbaut 1680 ist das älteste Haus der Stadt. Der einzige Grund, warum es noch steht? Paul Rever lebte von 1770 bis 1800 hier. Gleich ums Eck steht die berühmte Old North Church. Diese fotogene georgianische Kirche wurde 1723 erbaut und ist die älteste der Stadt. In der amerikanischen Revolution diente der Kirchturm, um Patrioten am anderen Ufer des Charles Rivers vor einem Angriff der Briten zu warnen. Eine wichtige Rolle spielte auch Paul Revere - darum wurde er zum Volkshelden und das Paul Revere House steht bis heute. Mehr dazu gibt es im Wikipedia-Eintrag von der Old North Church.


Ein bissi Kriegsgeschichte muss wohl auch sein: Charlestown

Das Bunker Hill Monument
Eine andere geschichtsträchtige Gegend in Boston ist Charlestown. Hier liegt das berühmte Kriegsschiff USS Constitution. Es wurde 1792 gebaut und war seinerzeit das modernste Kriegsschiff. 1797 verließ es erstmals den Hafen, um amerikanische Kaufleute im Mittelmeer vor nordafrikanische Piraten zu beschützen. Das Resumé des Schiffes lässt sich zeigen: Es kämpfte in 42 Kriegsgefächten und bekam den Spitznamen "Old Ironsides". Heute trägt sie die Ehre, das älteste, noch schwimmende Kriegsschiff der Welt zu sein.
Gleich ums Eck befindet sich auf einem Hügel das Bunker Hill Monument - Ein 73 m hoher Obelisk. Er erinnert an den 17. Juni 1775. Gut gedrillte Berufssoldaten der britischen Armee versuchten den Hügel einzunehmen, aber die schlecht bewaffneten Kolonisten verteidigten den Hügel, zumindest zwei Mal. Beim dritten Mal gelang den Briten der Sieg, dennoch war das Image der Armee stark angekratzt.

Schöner wohnen: Beacon Hill und Back Bay

Diese beiden Wohnviertel sind einfach schön zum Durchspazieren. Die alten Backsteinhäuser mit den lustigen Feuertreppen (ich bin mir sicher, als diese angelegt wurden, haben sich viele BewohnerInnen beschwert, dass es das Stadtbild zerstört - ich finde, es gehört einfach zum amerikanischen, Backsteinhaus-Stil und mir gefällt es!) und begrünten Straßen und Vorgärten. Aber in diesem Fall sagen Bilder mehr als tausend Worte!

                                                          
                                                 Impressionen von Beacon Hill und Back Bay

Wo die superintelligenten Menschen studieren: Cambridge

Harvard Yard
Die Zwillingsstadt von Boston, am anderen Ufer des Charles River gelegen, ist vor allem für seine zwei Top-Unis bekannt: Harvard und MIT und darum musste ich mir auch genau die genauer ansehen. Während der Harvard Yard mehr von Touristenmassen als von Studierenden besiedelt wird, sieht man dem MIT von außen nichts Großartiges an (auch wenn der Reiseführer es als "bemerkenswertes Ensemble funktionaler moderner Architektur" bezeichnet). Okay, die Kuppeln vielleicht, aber es ist doch vergleichbarer - vom Bau - mit einem Universitätsgebäude in Wien, das später irgendwann dazu kam und von außen nicht als Uni zu erkennen ist (vom alten Hauptuni-Gebäude rede ich natürlich nicht! Aber vielleicht vom NIG).
Harvard hat schon eher diesen klassischen amerikanischen Uni-Flair, den ich von Serien wie Gilmore Girls kenne. Da kann ich mir vorstellen, dass eine junge Englischstudentin unter einem Baum sitzt, philosophiert und schreibt. Ich kann mir da vorstellen, zu sitzen und zu schreiben. Der Harvard Yard mit seinen großen Bäumen und grünen Wiesen, verlockt einfach dazu.
Zum Abschluss ein paar Fakten: 6 US-Präsidenten, 29 Nobelpreisträger und zahlreiche Promis haben in Harvard studiert.

Mehr Fotos!

Mehr Bilder von Boston und überhaupt von meinen Reisen gibt es auf meinem Instagram Account.

Und zum Abschluss

Wenn Du gerne liest (und das tust Du, denn sonst wärst Du nicht so weit gekommen), besuch doch auch meine Website viola.semper.at - dort tauchen immer wieder von meinen Reisen inspirierte Texte auf. Zum Beispiel: Der Tag, an dem ein Hund zu den Gänsen ins Wasser sprang